Das Meeresmüll-Forum
Im Rahmen des Projektes MARLISCO fanden in 12 europäischen Ländern nationale Foren zum Thema Meeresmüll statt. EUCC-D hat das deutsche Meeresmüll-Forum am 21. März 2015 in Zusammenarbeit mit der Hochschule Neubrandenburg veranstaltet. Zur gleichen Zeit war die deutsche MARLISCO Wanderausstellung „Mensch-Müll-Meer“ in der Hochschule Neubrandenburg zu besichtigen.
EUCC-D hat den Themenschwerpunkt auf das Meeresmüllproblem in der Ostseeregion Mecklenburg-Vorpommern gesetzt und sich speziell auf das Gebiet Rostock-Warnemünde fokussiert. Das Ziel war, mit zentralen Akteuren von der Nord- und Ostseeküste zu diskutieren, welche lokalen und regionalen Strategien und Maßnahmen existieren, die zur Vermeidung als auch zur Reduzierung des Meeresmülls effektiv beitragen und praktisch umsetzbar sind.
Eröffnet wurde die Veranstaltung neben Prof. Dr. Lutz Vetter (Hochschule Neubrandenburg) und Nardine Stybel (EUCC-D) von Sylvia Bretschneider, Präsidentin des Landtags Mecklenburg-Vorpommern, die die Aktivitäten der Ostseeparlamentarierkonferenz und der HELCOM zum Thema Meeresschutz und Meeresmüll vorstellte.
Engagierte Studenten (Jan Wüst, Stefanie Hansen und Sina Schendekehl) informierten in drei Vorträgen, die im Rahmen eigener praktischer Arbeiten entstanden sind über Quellen, Eintrittspfade, sowie ökologische und ökonomische Auswirkungen von Meeresmüll.
Präsentation Sina Schendekehl
Eine grobe Einordnung des Themas Meeresmüll im nationalen und internationalen politischen Rahmen übernahm Stefanie Werner (UBA) in einem aufgezeichneten Videointerview, welches im Rahmen des EMD - Europäischen Tag des Meeres 2014 - in Bremen entstanden ist (link Video), als auch Mario von Weber (LUNG). Erste vorläufige Ergebnisse aus dem regelmäßigen OSPAR-Spülsaummonitoring entlang der deutschen Ostseeküste stellten Mario von Weber (LUNG), Kristina Klesse (EUCC-D) und Nils Möllmann (NABU) vor. Das Problem Meeresmüll wurde im Meeresmüll-Animationsvideo von Jane Lee zusammengefasst, welches ein fester Bestandteil aller 12 nationalen Foren war (link Video).
Präsentation Mario von Weber (LUNG)
Im Anschluss stellten 6 Akteure von der Nord- und Ostseeküste lokale und regionale Maßnahmen zur Müllreduktion und –vermeidung vor: Nils Möllmann (NABU) „Fishing for litter“; Nils Möllmann (NABU) in Vertretung für Beate Burow (Umweltrat Fehmarn) „im Meer weniger Plastik“; Jennifer Timrott (Küste gegen Plastik) „Nicht in meinem Namen! Küstenmenschen gegen Plastikmüll“; Jan Meifert (Edeka Einzelhändler) „Die Plastiktüte ist ein Symbol für unsere Wegwerf-Gesellschaft und sehr leicht zu ersetzen“; Matthias Fromm (Tourismuszentrale Rostock-Warnemünde) „Der Strandaschenbecher“ (in Kooperation mit dem Verband der Mecklenburgischen Ostseebäder und dem Verein AIDA Freunde der Meere e.V.); Nardine Stybel (EUCC-D) in Vertretung für Dr. Gerald Millat (Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer) „Die Strandmüllbox“.
Präsentation "Nicht in meinem Namen! Küstenmenschen gegen Plastikmüll"
Video "Die Plastiktüte ist ein Symbol unserer Wegwerf-Gesellschaft und sehr leicht zu ersetzen"
Präsentation "Der Strandaschenbecher"
Präsentation "Die Strandmüllbox"
Die Ideen von verschiedenen Maßnahmen und Strategien wurden zusammen mit dem Publikum und der Podiumsbesetzung diskutiert und evaluiert. Im Podium saßen Matthias Fromm (Tourismusdirektor, Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde), Holger Matthäus (Senator für Bau und Umwelt der Hansestadt Rostock), Jennifer Timrott (Vorsitzende Küste gegen Plastik, Hallig Hooge), Jan Meifert (Selbstständiger Edeka Einzelhändler, Neumünster) und Kristina Klesse (EUCC-D).
Insgesamt haben 50 Leute am Meeresmüll-Forum teilgenommen. Vertreten waren u.a. der Umweltsenat und die Tourismuszentrale Rostock-Warnemünde, das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG), der Landtag M-V, die Wasserschutzpolizei, Einzelhändler, Unternehmen, Verwaltung, NGOs, Tauchsport, Studenten und externes Laufpublikum. Moderiert wurde das Forum von Carsten Klehn (Wirtschaftsjournalist).
Das Forum wurde in der Ostseezeitung, auf zahlreichen Internetkanälen beworben und in sozialen Medien (Facebook, Twitter) verbreitet und geteilt. Die Zusammenfassung und Ergebnisse dieses Forums werden an die Ostseeparlamentarier-Konferenz und an HELCOM weitergegeben sowie an die nationalen Arbeitsgruppen, die sich mit dem Thema Meeresmüll beschäftigen und allen Interessenten.